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U13 Elite: Unter Wert verkauft

Von Marco Mesmer: Der Tatsache, dass mit Horgen ein starker Gegner auf der Platte stehen wird, war man sich bereits im Vorfeld der Partie bewusst. Obschon man sich in den vergangenen Wochen eigentlich gut auf diese Begegnung  vorbereitet hat, zeigte sich unmittelbar von Beginn weg ein einseitiges Geschehen. Die wie erwartet flache, kompakte und sehr körperbetonte 5:1 Deckung der Zürcher stellte für die Gäste eine grosse Herausforderung dar. Es fehlte den Nordwestschweizern besonders im Angriff an Entschlossenheit und Mut, um den Gastgebern Paroli bieten zu können. Banal gesagt: man ging nicht dahin, “wo es weh tut”. Dieses “Zögern” nutzten die Horgener konsequent aus, indem sie nach Ballgewinn immer wieder erfolgreiche Tempo-Gegenstösse lancierten. Zudem liessen sich die HSG-Boys in der Deckung von den druckvollen gegnerischen Rückraumspielern oftmals weit in die eigene Zone  zurückdrängen. Dies führte auch im Positionsangriff zu vielen Gegentoren, da die Zürcher relativ ungehindert schalten und walten konnten. Der auf diese Weise schnell anwachsende Vorsprung der Gastgeber wirkte bald auch auf mentaler Ebene zusätzlich belastend auf die Gäste. So ging es mit einem ernüchternden 8:25 Rückstand in die Pause.

In der Pause schien das Trainerduo Schäppi/Weisskopf allerdings richtige Worte gefunden zu haben. Man wollte sich vom Selbstmitleid befreien, um so mit eigener Kraft das Spielgeschehen positiv beeinflussen zu können.

Dies funktionierte dann auch über weite Strecken der zweiten Halbzeit relativ gut. Zwar musste man auch auch in Durchgang zwei wieder 25 Gegentore hinnehmen – was klar zu viel ist – aber zumindest im Angriffsspiel war eine markante Steigerung sichtbar. 

Endlich konnten die Nordwestschweizer zeigen, dass auch sie durchaus in der Lage sind, druckvolle Angriffe zu lancieren. Dank Aufopferungsbereitschaft und ein paar individualtaktischen Details kamen sie nun immer wieder zu erfolgsversprechenden Torchancen. Dies hatte zur Folge, dass die zweite Halbzeit “nur” noch mit 18:25 verloren ging, was in etwa dem tatsächlichen Kräfteverhältnis der beiden Teams entsprechen dürfte.

Die Herausforderung für die restlichen Spiele des laufenden Kalenderjahres wird es sein, sich gegen physisch stärkere und erfahrenere Elitemannschaften zu behaupten. Um sich diesem Fight immer wieder aufs Neue zu stellen, braucht es Mut, Einsatz und vor allem Durchhaltewillen. Als Preis dafür winkt dafür aber Spass an der individuellen und kooperativen Weiterentwicklung und vielleicht auch bald der erste Punktgewinn der laufenden Saison… HOPP HSG