von Michi Röthlin:
Die HSG Nordwest hatte die SG Léman Genève zu Gast. Das Team aus der Romandie pflegte ein Spiel mit vielen Positionswechseln in der Angriffsauslösung, mit einem physisch starken Kreisläufer und mit einem wurfstarken Linkshänder im rechten Rückraum. Mit diesen drei Faktoren kamen die Nordwestschweizer schlecht zurecht. Besonders nicht in den ersten 30 Minuten, da schenkten ihnen die Gäste gleich 20 Gegentore ein, trotz 7 Paraden von Torhüter Marc Erb.
Auf der anderen Seite des Spielfeldes lief zu Beginn vieles rund. Nach 13 Minuten lag das Heimteam 11:8 in Führung, ein Produkt aus sechs verschieden Torschützen. In der nächsten Phase sammelte die HSG Nordwest dann aber nur noch Unzählbares: 5 technische Fehler und 2 Fehlwürfe standen 0 Treffern gegenüber. Es verwunderte daher nicht, dass die Genfer in der 21. Minute plötzlich 11:14 in Führung lagen. Immerhin konnte die Talfahrt gebremst werden und so pendelte sich das Resultat zur Pause bei einem Vier-Tore-Rückstand (16:20) ein.
In der zweiten Halbzeit brachten die Nordwestschweizer dann bedeutend mehr «Abwehr-Biss» auf den Platz. Dies war die Grundlage einer Aufholjagd, die in der 46. Minute ein 28:28 hervorbrachte. Der 28. Treffer war überhaupt ein ganz schönes Exemplar. Torhüter Leon Ramseier wagte den 30 Meter-Pass, über die Köpfe dreier Gegenspieler und fand just dahinter die Hände von Raile Ordoña, der den spektakulären Gegenstoss auch noch zu verwerten wusste. Das Publikum war entzückt, der Gegner weniger. Die Romands nahmen daraufhin gleich ihr Timeout, um die Gedanken ihre Gefühle wieder etwas zu sortieren. Verändert hat sich indes nicht viel. Die HSG Nordwest lag in der Schlussphase immer hauchdünn in Führung und konnte die zwei Punkte, nach dem 35:34, für sich beanspruchen.