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U13E: Knapper geht’s leider kaum

Von Marco Mesmer:

Das U13E-Team der HSG Nordwest Akademie muss auswärts in Gossau gegen die ersatzgeschwächte SG Fürstenland in einem an Dramatik kaum zu überbietenden Spiel eine bittere 38:39 (16:19) Niederlage einstecken.

Im Kellerduell der U13E-Liga trafen am vergangenen Samstag die SG Fürstenland und die HSG Nordwest aufeinander. Die Nordwestschweizer warteten in der laufenden Saison noch immer auf ihre ersten Punkte, während die Ostschweizer ihren Zweipunktevorsprung auf die Basler ausbauen wollten – für Spannung war also schon allein aufgrund der Tabellensituation gesorgt!

Das Spiel ging sogleich munter los, wobei Gossau besonders mit ihren schnellen Wechseln in ihrem Verteidigungsspiel auffiel. Dies überforderte die Gäste zu Beginn ein wenig, sodass bereits ein frühes Team Time-Out nötig war. Danach glich sich die Partie etwas aus. Besonders die Angriffsreihen wussten immer wieder zu überzeugen. Leider ließen sich die HSG-Boys nach einer Viertelstunde immer wieder zu unnötigen Fehlern oder mentalen „Aussetzern“ hinreißen, was die Fürstenländer gnadenlos ausnutzten. In der Folge gelangen ihnen immer wieder relativ einfache Treffer über ihr Tempospiel, sodass sie ihren Vorsprung zwischenzeitlich auf bis zu sieben Tore ausbauen konnten. Auf Seite der Gäste brachten erst einige taktische Wechsel die Sicherheit ins Spiel zurück. Dank einigen gelungenen Deckungsaktionen gelang bis zur Pause eine kleine Aufholjagd, was der Stimmung der Mannschaft sichtlich guttat. Beim Stand von 19:16 zu Gunsten der Gastgeber wurden die Seiten gewechselt.

Nach der Pause erkannte man, dass die Coaches ihre Teams gut aufeinander einstellen konnten – dies zeigte sich allerdings mehrheitlich in den beiden Offensivabteilungen. Durch kleine taktische Feinheiten wurden die Deckungsformationen immer wieder mit Problemen konfrontiert. In diesem Spielviertel hatten weiterhin die Gäste leicht die Oberhand. Die Jungs der HSG Nordwest überzeugten nun besonders durch ihre Entschlossenheit und den Willen, den Rückstand auf den Gegner wettzumachen. Dies gelang in der Folge auch tatsächlich. So sah sich der gegnerische Coach in der 44. Minute beim Stand von 27:27 gezwungen, sein erstes Time-Out einzuziehen. Diese Aktion verfehlte ihre Wirkung nicht, denn unmittelbar nach der kleinen Verschnaufpause schienen die Nordwestschweizer vergessen zu haben, was in der Pause vereinbart wurde. Dies erkannte man deutlich an der Verunsicherung im Angriff, die mehrmals zu technischen Fehlern führte. Nach gerade mal vier gespielten Minuten lag die HSG Nordwest so bereits wieder mit vier Toren zurück – erneutes Time-Out Nordwest. Nach deutlichen Worten der Basler Coaches ging es in die fesselnde Schlussphase. Beide Teams spielten nun auf Sieg und wechselten kaum noch ihre Spieler. Tor um Tor pirschten sich die Gäste wieder an die Hausherren an. Nach mindestens vier gescheiterten Ausgleichsversuchen war es dann nach 59 gespielten Minuten so weit: der ersehnte Treffer zum 38:38 war endlich gefallen. Im letzten Angriff der Ostschweizer gelangte schliesslich ein Pass zu einem einlaufenden Aussenspieler. Dieser konnte nur noch regelwidrig gestoppt werden, was eine Zeitstrafe und einen 7m-Wurf zur Folge hatte. Mit einer Glanzparade konnte Erik den Treffer verhindern und war auf dem besten Weg dazu, zum Matchwinner erkoren zu werden. Unglücklicherweise landete der Ball unrettbar im Seitenaus, wodurch die Fürstenländer in Ballbesitz blieben. Diese nutzten die Überzahl geschickt aus und trafen 20 Sekunden vor dem Schlusspfiff zum entscheidenden 39:38. Leider fanden die HSG-Boys in der verbleibenden Zeit keine Abschlussmöglichkeit mehr, sodass mit der Sirene die Gastgeber in Jubel ausbrachen.

Die Stimmung war bei den Gästen nach dieser brutal knappen Niederlage am Boden: Spieler, Fans und Coaches hätten sich den ersten Punkt so sehr gewünscht. Hervorzuheben gilt es an dieser Stelle die Fairness des Heimteams. Sowohl die Trainer als auch die Spieler fanden tröstende Worte für die niedergeschlagenen Verlierer. So muss Sport sein!