von Michi Röthlin:
Die SG Fürstenland Handball demonstrierte von Beginn an, warum sie bis dato einen der vorderen Tabellenplätze belegte. Ihr Spiel war geprägt von einer guten Mischung aus Struktur, Spielwitz und Wurfgewalt. Nichtsdestotrotz erwischte das Heimteam den besseren Start. In der 6. Minute ging die HSG Nordwest mit 4:1 in Führung und konnte diese bis kurz vor der Halbzeit behaupten. In der 29. Minute schossen sich die Gäste dann das erste Mal in Front (11:12) und kurz vor der Pausen-Sirene schob Jarno Niederer noch einen nach, zum 11:13 für seine Fürstenländer. Niederer war, über das ganze Spiel betrachtet, definitiv die auffälligste Figur. Er führte seine Mannschaft vorbildlich an und konnte der Skorerliste seines Teams zudem 11 persönliche Treffer beisteuern.
Nach der Pause dauerte es eine knappe Viertelstunde, bis sich der Spielstand wieder ausgeglichen zeigte. In der 44. Minute gelang der HSG Nordwest das 18:18 – dies, nachdem Torhüter Leon Ramseier in den vier vorangegangenen Minuten gleich drei Abschlüsse parieren konnte. Jedoch erst der neuerliche Ausgleich in der 51. Minute (22:22) brachte die endgültige Wende. Die Schlussphase wurde nämlich von den Hausherren bestimmt. Ein 8:4 aus den letzten 9 Minuten reichte den Nordwestschweizern, um den umkämpften 30:26 Heimsieg feiern zu können.
Nicht mal 24 Stunden später stand die HSG Nordwest bereits wieder auf der Platte. In Emmen bat der ungeschlagene Tabellenführer SG Pilatus zum Duell.
Ein ernstzunehmendes Kräftemessen kam hingegen nie zustande, zu überlegen präsentierte sich der Ligakrösus. Allen voran Leon Portmann (12/13) schaltete und waltete nach Belieben und zeigte der Deckung der HSG Nordwest ihre momentanen Grenzen auf. Trotzdem waren die Nordwestschweizer nach dem ersten Viertel noch voll im Rennen. Auf das 12:9 folgte aber vier Minuten später bereits das 17:9 und die Anzeigetafel las sich damit schon weit aus ungemütlicher.
Die 23:15 Pausen-Führung für die Innerschweizer war absolut verdient. Die Qualität und Dominanz der Gastgeber führte dazu, dass es der HSG Nordwest nicht mehr gelang, das Selbstverständnis aus den letzten Partien abzurufen. Die positive Reaktion folgte dennoch – und das war an diesem Tag das Erfreulichste aus Sicht der Gäste. Sie blieben gewillt Lösungen zu finden und wurden teilweise auch dafür belohnt. Zwischen der 40. und der 55. Minute konnten sie den Rückstand auf 35:31 verkürzen, was aber keinen Einfluss mehr darauf hatte, dass die SG Pilatus völlig zurecht (38:32) als Sieger vom Platz ging.